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Das papierlose Büro – ein Konzept mit Stolperfallen

Um es ganz klar zu sagen: Ich bin KEIN Freund von Papierverschwendung und will diese auch nicht kleinreden.

Doch ich gebe zu: ich schreibe sehr viel mit der Hand und brauche daher Notizzettel in großen Mengen. Ich drucke lange Texte aus, um sie besser lesen zu können. Und ich (ver-) brauche jedes Jahr einige Tagebücher. Postkarten, Briefe, Post-it-Notes etc. kommen natürlich auch noch dazu …

Allerdings kaufe ich Recyclingpapier und benutze es immer beidseitig. Alles, was bedruckt war und weg kann, wird auf der Rückseite zum Notizzettel.

So bemühe ich mich, eine ökologische Grundhaltung und meine Bürotätigkeit halbwegs unter einen Hut zu bekommen.

Die Idee des „papierlosen Büros“ ist für mich nur aus Umweltgründen reizvoll. Als Expertin für Kommunikation sehe ich diesen Ansatz sehr kritisch – weil er mit erheblichen Stolperfallen daherkommt.

Was ich damit genau meine, das erläutere ich heute in meinem Video:

Für einen Arbeitgeber mag es reizvoll sein: Alle Mitarbeiter notieren und bearbeiten alles nur noch elektronisch, es ist alles sofort in der Cloud gespeichert, und das kann jederzeit durchsucht und wiederhergestellt werden.

Dazu braucht es viel weniger Papier, weniger Drucker, weniger Wartungskosten, weniger Regalflächen für Ordner … die Liste der Kosteneinsparungsmöglichkeiten ist lang in Zeiten, in denen Festplattenspeicher (fast) nichts mehr kostet.

Aber was macht es mit uns Menschen, wenn digitale Oberflächen uns immer begleiten? Wenn wir nur digital notieren und arbeiten und keine Handschrift mehr nutzen?

Und wenn in Gesprächen immer irgendwelche Gadgets dabei sind und immer irgendwer mit den Augen auf dem Display statt beim Gegenüber ist? Ich finde das SEHR gefährlich – und überhaupt nicht empfehlenswert, Ökologie hin oder her.

Hand aufs Herz: Haben Sie es jemals schon erlebt, dass mehr als 6-8 Personen mit je ihrem eigenen Laptop in einem Meeting sitzen, und dass alle die ganze Zeit WIRKLICH NUR auf das Gespräch fokussiert sind?

Klar kann man auch ohne ein Handy oder einen Laptop mit den Gedanken abschweifen, aber das digitale Gadget macht es sehr viel verlockender und einfacher.

Meine Tipps für Sie:

1. Gehen Sie grundsätzlich sparsam mit Papier um – und sparen Sie es dort ein, wo es wirklich verschwendet wird.

2. Handschriftliches Arbeiten und Notieren ist langsam – man geht aber oft tiefer in die eigene Gedankenwelt hinein, und die komplexere Haptik regt viele Gehirnbereiche an, die bei rein digitalen Aufgaben ungenutzt bleiben.

3. Lassen Sie in Gesprächen digitale Oberflächen so weit es geht komplett weg – es wird Ihren Dialogen gut tun!

Probieren Sie es aus. Wie immer freue ich mich, von Ihnen zu hören, am besten per E-Mail an stefanie@leader-on-my-ship.com.

 

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Kurzportrait Stefanie Voss – Expertin für Kommunikation & Leadership: Sie ging mit 16 Jahren als Schülerin in die USA, zog mit 23 für ihren Arbeitgeber nach Argentinien und heuerte mit 25 auf einem Segelschiff an, um die Welt zu umrunden. Bereits mit 31 Jahren wurde sie Abteilungsleiterin in einem DAX-Unternehmen. Nach 15 Jahren Konzernkarriere machte sie sich 2009 selbständig. Heute ist sie international erfolgreich als Vortragsrednerin, Workshop Moderatorin und Business Coach. Mit ihren Themen Kommunikation, Führung und Diversity ist sie für große Konzerne, KMUs, Freiberufler und den sozialen und öffentlichen Bereich im Einsatz. Sie ist Jahrgang 1974, verheiratet, hat zwei Kinder und lebt in der Nähe von Düsseldorf.
Website: www.cutwater.de
Online-Coaching-Programm: www.leader-on-my-ship.com/programm

Stefanie Voss mit Stift

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